Die kalte Jahreszeit zeigt einmal mehr, wie wichtig eine moderne Heizungsanlage ist. Dürfen Sie noch eine Gasheizung einbauen oder lohnt der Umstieg auf erneuerbare Technologien? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 bringt wichtige Änderungen. Wir erläutern die Kernpunkte und zeigen praxisnahe Handlungsoptionen für Ihre Immobilie.
Die 65%-Regel – Erneuerbare Energien als Schlüsselfaktor
Im Zentrum des neuen GEG steht die 65%-Regel: Neu installierte Heizungsanlagen müssen mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Vorgabe gilt für Neubauten sofort und wird für Bestandsgebäude schrittweise eingeführt – abhängig von der kommunalen Wärmeplanung.
Flexible Umsetzungsmöglichkeiten für Bestandsimmobilien
Das Gesetz bietet mehrere Wege, die Anforderungen zu erfüllen:
- Energieeinsparung: Bei 40% Senkung des Energieverbrauchs gilt die Pflicht als erfüllt
- Kombinationslösung: Bei Einsparungen zwischen 25-40% kann der Rest durch erneuerbare Energien kompensiert werden
- Technologieoffenheit: Neben Wärmepumpen sind Biomasseanlagen, Solarthermie oder Hybridlösungen möglich
Für Gewerbeimmobilien bietet die Kombination verschiedener Technologien besondere Vorteile. Eine Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage senkt Betriebskosten und stärkt die Energieunabhängigkeit.
Fördermöglichkeiten beim Heizungstausch
Die finanziellen Belastungen werden durch attraktive staatliche Förderprogramme erheblich reduziert.
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die BEG unterstützt den Einbau klimafreundlicher Technologien mit gestaffelten Zuschüssen:
- Basisförderung: 30% der Kosten für alle Antragsteller
- Einkommensabhängiger Bonus: Zusätzlich bis zu 30% für Haushalte mit niedrigem Einkommen
- Geschwindigkeitsbonus: 20% Extra-Förderung bei schnellem Austausch (bis 2028)
Die maximale Fördersumme kann bis zu 70% der Investitionskosten betragen, mit einer Obergrenze von 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus.
Langfristig profitieren Eigentümer von reduziertem Energieverbrauch, Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffpreisen und einer Wertsteigerung ihrer Immobilie.
Technologische Optionen im Vergleich
Der Markt bietet verschiedene moderne Technologien, die die Gesetzesanforderungen erfüllen.
Wärmepumpen als Effizienzvorreiter
- Leistungszahl: Moderne Systeme erzeugen 3-5 kWh Wärme pro eingesetzter kWh Strom
- Varianten: Luft-Wasser-Wärmepumpen (einfache Installation), Erdwärmepumpen (höhere Effizienz)
- Skalierbarkeit: Auch für größere Gebäude durch Kaskadenschaltung mehrerer Geräte geeignet
Solarenergie und Nahwärmelösungen
Photovoltaik- und Solarthermieanlagen bieten zusätzliches Potenzial durch Eigenstromerzeugung und direkte Unterstützung der Warmwasserbereitung. Besonders in Gewerbegebieten werden Nahwärmelösungen durch zentrale Erzeugung mit höherem Wirkungsgrad attraktiv.
Die Auswahl der passenden Technologie sollte auf einer gründlichen Analyse des Gebäudes und der örtlichen Infrastruktur basieren.
Kommunale Wärmeplanung – Einfluss auf Investitionsentscheidungen
Die kommunale Wärmeplanung steuert maßgeblich Investitionen in neue Heizsysteme:
- Großstädte: Verpflichtende Wärmeplanung bis Mitte 2026
- Kleinere Kommunen: Frist bis Mitte 2028
- Konsequenzen: Erst nach Vorliegen der kommunalen Pläne greift die 65%-Regel für Bestandsgebäude
Immobilienbesitzer sollten ihre Investitionen an diesen Planungen ausrichten. Vor dem Einbau einer neuen Heizungsanlage mit fossilen Brennstoffen ist eine Beratung vorgesehen. Ab 2029 müssen bestehende Gasheizungen einen steigenden Mindestanteil erneuerbarer Energien erreichen – beginnend bei 15% und ansteigend auf 60% bis 2040.
Nachhaltigkeit und Wettbewerbsvorteile
Das neue Heizungsgesetz bietet neben Herausforderungen auch Chancen:
- Kostenstabilität: Unabhängigkeit von volatilen fossilen Energiepreisen
- CO₂-Einsparung: Erfüllung von Klimaverordnungen und Vermeidung künftiger CO₂-Abgaben
- Wertsteigerung: Nachhaltig ausgestattete Immobilien erzielen bessere Marktpreise
Fazit: Navigieren Sie sicher durch das neue Heizungsgesetz
Das GEG 2024 stellt Immobilienbesitzer vor zukunftsweisende Herausforderungen. Die Vorgaben zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Nutzung erneuerbarer Energien erfordern fundierte Expertise und strukturierte Planung.
Die vielfältigen technologischen Optionen, Fördermöglichkeiten und die Einbeziehung kommunaler Wärmeplanungen bieten die Chance, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu realisieren.
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