Kaum ein Gesetz hat in den letzten Jahren für so viel Diskussion gesorgt wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Seit der Novellierung im Oktober 2023 stehen Immobilienbesitzer vor grundlegenden Entscheidungen bei der Wärmeversorgung. Die 65%-Regel, wonach neue Heizungsanlagen überwiegend mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen, stellt Eigentümer vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen zur langfristigen Kostensenkung.
Neue Anforderungen und Handlungsspielräume
Die zentrale Neuerung des GEG ist die verpflichtende Integration erneuerbarer Energien bei Heizungssystemen. Seit Januar 2024 gilt diese Vorgabe zunächst für Neubauten in Neubaugebieten, wird aber schrittweise auf Bestandsgebäude ausgeweitet.
Für Einfamilienhausbesitzer bedeutet dies, dass bei einem Heizungstausch künftig die 65%-Regel erfüllt werden muss. Bei Mehrfamilienhäusern gelten gestaffelte Übergangsfristen, abhängig von Gebäudegröße und Anlagenalter.
Wohnungseigentümergemeinschaften müssen bis zum 31. Dezember 2024 vom Bezirksschornsteinfeger wichtige Informationen einholen:
- Art und Alter der Heizungsanlage
- Funktionstüchtigkeit und Wartungszustand
- Nennwärmeleistung und Effizienzklasse
- Möglichkeiten zur Zentralisierung der Wärmeversorgung
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Technologieoffene Lösungsansätze zur 65%-Regel
Das GEG verfolgt einen flexiblen Ansatz zur Erreichung des 65%-Ziels:
- Reduzierung des Endenergieverbrauchs: Wird der Verbrauch für Raumwärme um mindestens 40% gesenkt, gilt die 65%-Regel als erfüllt. Dies kann durch Dämmmaßnahmen, moderne Fenster und effiziente Lüftungssysteme erreicht werden.
- Hybride Lösungen: Bei einer Verbrauchsreduktion zwischen 25% und 40% kann der Fehlbetrag durch höheren Einsatz erneuerbarer Energien ausgeglichen werden, etwa durch:
- Kombination von Gasbrennwertkessel mit Solarthermie
- Hybrid-Wärmepumpen mit Biomasse-Unterstützung
- Anschluss an Nahwärmenetze mit regenerativem Energieanteil
- Vollständige Umstellung: Der direkte Wechsel zu Systemen wie Wärmepumpen, Biomasse-Heizungen oder Brennstoffzellen, die inhärent die 65%-Anforderung erfüllen.
Wirtschaftliche Aspekte und Fördermöglichkeiten
Die Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme erfordert Investitionen, bietet jedoch langfristige wirtschaftliche Vorteile. Das GEG wird durch umfangreiche Förderprogramme flankiert, die bis zu 70% der Investitionskosten abdecken können. Entscheidend ist dabei:
- Anlagen, die die EU-Richtlinie 2018/2001 erfüllen, erhalten höhere Fördersätze
- Maßnahmen zur Gebäudeeffizienzsteigerung werden zusätzlich gefördert
- Kombinierte Maßnahmen erhalten Bonusförderungen
Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung müssen neben den Anschaffungskosten besonders die langfristigen Betriebskosten berücksichtigt werden. Eine professionelle Heizlastberechnung verhindert Über- oder Unterdimensionierungen.
Zusätzliche Einsparpotenziale ergeben sich durch:
- Optimierung der Heizgrenztemperatur
- Hydraulischen Abgleich der Rohrnetze
- Intelligente Steuerungssysteme mit Einzelraumregelung
PV-Anlagen und Mieterstrom als GEG-konforme Lösungen
Die dezentrale Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen wird im Kontext des GEG immer bedeutsamer. PV-Anlagen in Kombination mit Mieterstromkonzepten bieten mehrere Vorteile:
- Eigenversorgung: Selbst erzeugter Strom kann direkt für Wärmepumpen genutzt werden und erhöht den erneuerbaren Energieanteil.
- Wirtschaftlichkeit: Mieterstrommodelle ermöglichen die Weitergabe des Solarstroms zu Preisen, die typischerweise 10-20% unter lokalen Grundversorgertarifen liegen.
- Immobilienwert: Gebäude mit moderner Energieversorgung erzielen höhere Marktpreise und sind besser vor dem "Stranding-Risiko" geschützt.
Die Kombination aus PV-Anlage, Batteriespeicher und Wärmepumpe stellt eine zukunftssichere Lösung dar, die GEG-Anforderungen erfüllt und Unabhängigkeit von volatilen Energiemärkten bietet.
Schritt für Schritt zur GEG-konformen Immobilie
Der Weg zur GEG-konformen Heizungsanlage erfordert eine strukturierte Vorgehensweise:
- Bestandsaufnahme: Dokumentieren Sie den energetischen Zustand Ihrer Immobilie und die Effizienz Ihrer aktuellen Heizungsanlage.
- Technologieevaluation: Prüfen Sie verschiedene erneuerbare Technologien auf ihre Eignung für Ihr Gebäude.
- Förderberatung: Informieren Sie sich über aktuelle Förderprogramme. Die Antragstellung sollte vor Beginn der Maßnahmen erfolgen.
- Fachbetriebe beauftragen: Planen Sie frühzeitig und beauftragen Sie qualifizierte Fachkräfte.
- Optimierung im Betrieb: Nach der Installation ist eine professionelle Einregulierung wichtig für optimale Effizienz.
Fazit: Zukunftssichere Energieversorgung im Einklang mit dem GEG
Das Gebäudeenergiegesetz markiert einen Wendepunkt in der Wärmeversorgung von Immobilien. Die neuen Anforderungen bieten neben Herausforderungen auch vielfältige Chancen für Eigentümer.
Mit einer strategisch geplanten Umrüstung sichern Sie nicht nur die Gesetzeskonformität Ihrer Immobilie, sondern profitieren auch von:
- Signifikanten Kosteneinsparungen bei den Betriebskosten
- Geringerer Abhängigkeit von Energiepreisschwankungen
- Steigerung des Immobilienwerts und der Vermietbarkeit
- Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende
Lassen Sie sich nicht von der Komplexität des GEG überfordern! Wavelr übernimmt für Sie die gesamte Planung und Umsetzung – von der Technologieauswahl über die Förderantragstellung bis zur Installation. Unsere Experten sorgen dafür, dass Ihre Immobilie nicht nur gesetzeskonform, sondern auch wirtschaftlich optimal aufgestellt ist.